Die neue A45 erfüllt eine alte Aufgabe besser. Als Bundeskanzler Willy Brandt am 25.10.1971 auf der Raststätte Sauerland die Sauerlandlinie, damals noch unter der Bezeichnung „Bundesautobahn 13“, feierlich eröffnete, waren für die vorangegangenen 10 Jahre Bauzeit bereits 1,5 Mrd. DM ausgegeben worden. Mit dem 50 km langen Teilstück zwischen Olpe und Lüdenscheid wurde die letzte Lücke in der Verbindung Dortmund-Aschaffenburg geschlossen. In den folgenden Jahren wurde die A45 im Bereich Dortmund noch weiter nach Norden verlängert.
Mit dem Autobahnbau sollten die Wirtschaftsräume des Siegerlandes und des Sauerlandes an das Ruhrgebiet und an Süddeutschland angebunden werden. Dieses Ziel wurde erreicht. Die Teilregionen entlang der A45 blühten wirtschaftlich in einer Weise auf, die ohne die „Lebensader“ Autobahn undenkbar gewesen wäre. Durch die bessere Erreichbarkeit rückten Sauer- und Siegerland stärker in das öffentliche Bewusstsein und wurden auch als Wohn- und Lebensräume attraktiver.
Schon bald zeigte sich, dass die A45 auch für den überregionalen Verkehr in Nord-Süd-Richtung wichtig war und die alte Trasse Ruhrgebiet – Köln – Frankfurt a.M. entlastete. Noch heute verrät ein Blick auf die Kennzeichen, wie hoch der Anteil an überregionalem Transitverkehr auf der Sauerlandlinie ist.
Damals war auf den sechsspurigen Ausbau verzichtet worden. Die kalkulierten Mehrkosten hierfür hätten sich damals übrigens auf etwa 230 Mio. DM belaufen.