Abbrucharbeiten nach erfolgter Sprengung

Hintergrund

Im Zuge des Neubaus der Sauerlandlinie werden insgesamt 38 Großbrücken zwischen Dortmund und Haiger/Burbach neu gebaut – eine echte Mammutaufgabe, die höchste technische Anforderungen mit sich bringt. In einigen Fällen kommt es zu einer Sprengung. Für interessierte Bürger ergeben sich immer wieder faszinierende Bilder, wenn die Verantwortlichen die robusten Bauwerke kontrolliert zum Einsturz bringen. Doch was passiert eigentlich mit dem Brückenmaterial, wenn die Sprengung vorbei ist?

Stefan Feldmann kann diese Frage aus erster Hand beantworten. Er ist technischer Leiter der in Lingen an der Ems ansässigen Moß Abbruch-Erdbau-Recycling GmbH & Co. KG, die die entsprechenden Arbeiten unter anderem im Fall der Talbrücke Eisern verantwortet. Im Interview verrät er, worauf es für seine Mitarbeiter und ihn ankommt – und inwiefern Nachhaltigkeit dabei eine ganz wesentliche Rolle spielt.

 

Am 18. Oktober erfolgte die Sprengung der Talbrücke Eisern im Siegerland. Wie ging es danach vor Ort weiter?

Wir haben unmittelbar danach unsere Arbeit mit Baggern, Hydraulikhämmern und sogenannten Pulverisierern aufgenommen. Es sind massive Gerätschaften, die da zum Einsatz kommen. Nach gut fünf Wochen sind wir nun bereits fertig, sodass wir die gesamte Brecheranlage entfernen können. Wir haben insgesamt 5.500 m³ Beton bearbeitet – ein enormer Wert, der natürlich in solch kurzer Zeit nur möglich ist, wenn alle Arbeitsschritte Hand in Hand umgesetzt werden.

 

Ist das Material anschließend unbrauchbar? Wird es entsprechend abtransportiert?

Nein, ganz im Gegenteil: Wir stellen güteüberwachtes Recyclingmaterial her. In diesem Bereich sind wir das erste zertifizierte Unternehmen in ganz Deutschland. Das Material übergeben wir anschließend wieder dem Auftraggeber. Es kann also vor Ort erneut zum Einsatz kommen – etwa für weitere anstehende Baumaßnahmen. Das Material einfach nur zu deponieren, ergibt keinen Sinn. Es sei denn, man findet Anhaltspunkte für eine Schadstoffbelastung. Das war aber bei der Talbrücke Eisern natürlich nicht der Fall.

 

Wie wichtig ist es für Ihre Arbeit, dass die Kooperation mit den anderen involvierten Akteuren reibungslos abläuft?

Das ist natürlich ganz entscheidend. Mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW arbeiten wir schon länger sehr intensiv und gut zusammen. Für uns war es insgesamt die sechste Talbrücke, bei der wir im Zuge des A45-Neubaus tätig sein durften. Während wir bei der Lennetalbrücke Teil einer Arbeitsgemeinschaft waren, haben wir die Abbrucharbeiten bei den übrigen Talbrücken – im Bereich Hagen und im Siegerland – alleine übernommen. Auch mit den beteiligten Baufirmen lief die Zusammenarbeit bisher durchweg positiv. Ich bin guter Dinge, dass es auch so weitergeht. 

 

Die Sprengung der Talbrücke Eisern im Siegerland war ein echtes Spektakel für die Zuschauer. (Foto: IHK)