Noch befinden sich die Planungen für den Ausbau der A45 im Abschnitt von der Anschlussstelle Olpe bis zum Autobahnkreuz Olpe-Süd in einem sehr frühen Stadium. Der Landesbetrieb Straßenbau nutzte dies jetzt dazu, zwei Informationsveranstaltungen für alle Interessierten zu organisieren. Zum Auftakt begrüßte Ludger Siebert, Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen, zahlreiche Gäste in der Aula der Gesamtschule Wenden – mit dem Ziel, einen engen Austausch zu initiieren und somit wertvolle Erkenntnisse für die konkrete Projektabwicklung zu gewinnen.
Der Gedanke dahinter: Anstatt einem Frontalvortrag folgen zu müssen, bekamen die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, in kleinen Gesprächsrunden wichtige Details über den Ablauf der Arbeiten zu erfahren und dabei gleichsam eigene Ideen einzubringen. Die Besucher erwartete eine thematisch fein gegliederte Messe, die alle relevanten Punkte rund um die anstehenden Baumaßnahmen in den Fokus rückte. „Uns ist es wichtig, die Öffentlichkeit so früh wie möglich mitzunehmen. Heute finden wir uns hier auf der Basis erster Vorplanungen und Machbarkeitsstudien zusammen. Wir sind also offen für alle Anregungen“, ermutigte Ludger Siebert gleich zu Beginn. Alle geäußerten Fragen oder Vorschläge seien hilfreich. Sie dienten dazu, Aufklärung zu leisten und potenzielle Konfliktquellen auszumachen.
Rasch stellte sich vor allem ein Punkt als absolut zentral für die Teilnehmer der Messe heraus: der Lärmschutz. Hierzu hatten die Organisatoren eine klare Botschaft. Beim gesamten Ausbau der Sauerlandlinie markiere dieses Thema für den Landesbetrieb einen besonderen Schwerpunkt. „Anwendung findet jetzt nicht mehr die Lärmsanierung, sondern das Prinzip der Lärmvorsorge“, unterstrich der Niederlassungsleiter. Konkret bedeutet das einen massiven Fortschritt, wie auch Straßen.NRW-Pressesprecher Karl-Josef Fischer verdeutlichte: „Die neuen Richtlinien ermöglichen eine Halbierung der empfundenen Lärmwerte!“ Gerade für Ortsvertreter und Inhaber von an der A45 liegenden Grundstücken sei dieser Punkt von großem Interesse.
Darüber hinaus war es den Organisatoren der Messe wichtig, etwaige Sorgen rund um die zukünftige Verkehrssituation zu entschärfen. So werden zu jedem Zeitpunkt der Baumaßnahmen garantiert vier Fahrstreifen zur Verfügung stehen – zwei pro Fahrtrichtung. Neben der Hauptfahrbahn gilt es auch, die Ein- und Ausfahrten des Autobahnkreuzes leistungsfähig auszubauen. Somit werden die Talbrücken Saßmicke und Gerlingen achtstreifig.
Insgesamt erstreckt sich der für die Maßnahme relevante Streckenabschnitt über 6 Kilometer. Hinzu kommen die benötigten Anpassungsstrecken für die Angleichung mit geeigneten Trassierungsparametern an den Bestand. Der Landesbetrieb muss insgesamt sieben Bauwerke im Bestand ersetzen, davon sieben im Zuge der A45 und eines im Zuge der A4. Die technische Umsetzung all dieser Vorhaben stand ebenfalls bei der Informationsveranstaltung in Wenden – sowie auch zwei Tage später in Olpe – auf der Agenda. So konnten sich die Besucher ausführlich über die architektonischen Feinheiten des Brückenbaus informieren. Experten des Landesbetriebs informierten über mögliche Szenarien des Abbruchs solcher Bauwerke – aber auch darüber, welche Möglichkeiten beim Neubau einer Brücke in Frage kommen.
Auf großes Interesse stieß auch die Themeninsel „Umwelt“, die den Teilnehmern einen Überblick über den landschaftspflegerischen Begleitplan der Baumaßnahmen bot und unter anderem den Bereich Artenschutz in den Blickpunkt rückte. Am Ende ihres Rundgangs durch die Aula konnten alle Anwesenden ihre Eindrücke, Kritik und Gestaltungsideen auf Feedback-Tafeln festhalten – für die Verantwortlichen des Landesbetriebs eine wertvolle Gelegenheit, neue Perspektiven zuzulassen und daraus Ansätze zur Optimierung der eigenen Planung zu gewinnen. Karl-Josef Fischer zeigte sich abschließend rundum zufrieden mit dem Verlauf: „Unser Konzept ist absolut aufgegangen. Wir hatten viele spannende Gespräche und einen sehr konstruktiven Austausch mit den Besuchern.“
Foto: IHK Siegen