Bohrungen für ein Ablaufbauwerk am Landeskroner Weiher

Der Neubau einer Talbrücke, deren Pfeiler mitten in einem Weiher stehen, verlangt im Vorfeld besondere Überlegungen und Vorkehrungen – vor allem, wenn es um die ökologischen Belange geht. Aber auch die Funktion des Gewässers als beliebtes Ausflugsziel muss bedacht werden.

Zur Umsetzung der Baumaßnahme „Ersatzneubau der Talbrücke Landeskroner Weiher“ muss die Autobahn Westfalen während der Bauzeit den Wasserspiegel des Weihers um etwa 3,5 Meter absenken, damit das zukünftige Baufeld trockenliegt. „Das ist insbesondere für den Sprengabbruch und die Herstellung der neuen Brückenpfeiler unvermeidbar“, erklärt Katharina Erbismann, Teamleiterin im Konstruktiven Ingenieurbau in der Außenstelle Netphen. Allerdings: Der Weiher darf nicht restlos trockenfallen. Es gibt die Auflage der Naturschutzbehörde, dass aufgrund des Vorkommens der Wasserfledermaus unbedingt eine Restwasserfläche vorzuhalten ist.  Bei der geplanten Absenkung des Weihers bleibt so von der ursprünglich etwa 13.500 m² großen Wasserfläche eine Restwasserfläche von etwa 6.000 m² übrig.

„Aufgrund von Sedimentmessungen im Weiher gehen wir davon aus, dass die Wassertiefe der Restfläche etwa 1 bis 1,5 m betragen wird“, betont Bernd Danzenbächer (Projektteam Planung in der Außenstelle Netphen). Um den Wasserstand der Restwasserfläche gewährleisten zu können, wird ein sogenannter Mönch im Bereich des Dammes gebaut – ein Ablaufbauwerk, das dafür sorgt, dass niemals zu wenig Wasser im Weiher steht. Bauherr ist die Gemeinde Wilnsdorf als Eigentümerin des Weihers. Die Kosten trägt der Bund. Für die Planungen des Mönchs werden derzeit Erkundungsbohrungen durchgeführt. Die Arbeiten am Damm werden gutachterlich begleitet, um Gefahren auszuschließen.

Der Baubeginn für den Ersatzneubau der Talbrücke ist für Ende des Jahres terminiert. Zum Abbruch der aus zwei Teilen bestehenden Brücke sind Sprengungen vorgesehen. Die Vorbereitungen für die Sprengung der ersten Teilbrücke (Fahrtrichtung Dortmund) beginnen noch in diesem Jahr. Die erste eigentliche Sprengung könnte bereits Anfang 2022 stattfinden. Zunächst steht aber das sogenannte „Leichtern“ im Fokus. Dazu zählt beispielsweise der Abbruch von Brückenkappen und Kragarmen. Es werden Zuwegungsmöglichkeiten zu den Pfeilern geschaffen, und unterhalb der Brücke entsteht das Fallbett. 

 

Visualisierung: Autobahn Westfalen

 

Hintergrund:

·  Der Neubau der Talbrücke Landeskroner Weiher wird etwa 5,5 Jahre dauern.

·  Nach der Fertigstellung wird der Landeskroner Weiher wieder aufgestaut.

 

 

 

 

So soll der Ersatzneubau der Talbrücke Landeskroner Weiher einmal aussehen