Der Querverschub der fast 1.000 Meter langen Lennetalbrücke ist geglückt. Wegen der Größenordnung eine Premiere in Deutschland, die als Meilenstein für den Einsatz innovativer Bauverfahren gilt. „Mit Bauverfahren wie diesem können wir bauen, ohne zu sehr in den Verkehr einzugreifen“, betont Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes. Der Verschub in Hagen könne zudem beispielhaft für den Brückenbau in Deutschland sein.Im Morgengrauen hatten die Verantwortlichen die 15 Hydraulikaggregate in Gang gesetzt, die den 30.000 Tonnen schweren Brückenüberbau über knapp 20 Meter in die endgültige Lage ziehen sollten. Während auf dem Bauwerk nebenan der Verkehr in Richtung Dortmund und Frankfurt wie gewohnt rollte, schob sich die Brücke Zentimeter für Zentimeter an ihren Brückenzwilling heran. Ein beinahe 1.000 Meter langes Bauteil synchron über 15 Stützpunkte zu verschieben, war eine Herausforderung, auf die sich das Team der Autobahn Westfalen über Jahre vorbereitet hatte. „Diese Arbeit ist nun belohnt worden. Es zeigt einmal mehr, dass Bauingenieure hohe Maßstäbe setzen können und diese letztlich auch erreichen“, lobte Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Für ihn ist das Hagener Projekt nicht nur eine herausragende Ingenieurleistung. Der Staatssekretär sieht im Einsatz innovativer Verfahren eine Chance, die Infrastrukturaufgaben der Zukunft besser und vor allem schneller zu bewältigen.
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