Lennetalbrücke wächst weiter zusammen

Hintergrund

Fast 1000 Meter Tal müssen überbrückt werden. Unter der Brücke die Lenne, eine Bahnstrecke, das Werksgelände einer Firma, eine Landes- und eine Kreisstraße. 14 Felder, die von jeweils zwei Pfeilern gestützt werden, wird die neue Lennetalbrücke an der A45 haben, wenn sie endgültig fertiggestellt ist. Ein weiterer Schritt dahin ist seit Dienstag, 26. Februar, ein überdimensionales „Stahlpuzzle", das die Brückenbauer an der A45 zusammensetzen.

Die Herstellung der Überbauten der Lennetalbrücke erfolgt normalerweise im Taktschiebeverfahren von beiden Widerlagern aus. Von den sogenannten Taktkellern aus werden die Stahlkästen in „Schüssen" in die geplante Endlage geschoben. Das heißt, die Verantwortlichen montieren sie Stück für Stück, verschweißen sie und schieben sie aufeinander zu. Der Verkehr unter der Brückenbaustelle kann in der Regel normal fließen.

Im Bereich der Lenne fordert unter anderem der Hochwasserschutz eine besonders große Stützweite. Zwischen zwei Brückenpfeilern liegen etwa 120 Meter. Aus statischen Gründen muss der Brückenhohlkasten an dieser Stelle besonders gewölbt ausgebildet werden. Das Taktschiebeverfahren kann daher für diesen Bereich nicht angewandt werden. „Wir müssen die extra geformten Stahlkästen hier auf Traggerüsten montieren, verschlossern und verschweißen", erklärt Straßen.NRW-Projektleiter Michael Neumann. Und das alles auf den Millimeter genau. Um die Lage der Stahlelemente zu fixieren, werden sie zunächst nur an wenigen Punkten verschweißt. Dann wird das Konstrukt nochmals vermessen, um anschließend endgültig verschweißt zu werden.

Mithilfe je eines 400- und eines 450-Tonnen-Krans wurden nun die umfangreichen Hebe,- Montage- und Stahlbauarbeiten mit bis zu 100 Tonnen schweren Bauteilen gestartet. Bis alle Teile endgültig montiert sind, werden acht Monate vergangen sein. Die Kräne kommen immer wieder zum Einsatz, zwischendurch sind dann die Stahlbauer gefragt. Sind die Einzelteile des Stahlpuzzles zusammengesetzt, rutschen die Brückenteile aus den beiden Taktkellern weiter auf dieses Brückenelement zu. Wann genau die „Hochzeit", wie es Projektleiter Neumann nennt, gefeiert werden kann, steht allerdings noch nicht fest. Geplant ist, dass 2020 der Verkehr über die fertige Lennetalbrücke rollt.

Foto: Straßen.NRW