Frühestens 2025 sollen die Arbeiten am Neubau der Siegtalbrücke in Siegen-Eiserfeld beginnen. Für 2033 ist die Fertigstellung geplant. Diese Maßnahme gilt als die größte technische Herausforderung, die es an der A45 zu bewältigen gilt. Vertreter des Landesbetriebs Straßenbau NRW, der die Planungen für die neue Brücke im Auftrag des Bundes durchführt, stellten erste Visionen in einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des zuständigen Bezirksausschusses der Stadt Siegen vor. 1050 Meter lang und 100 Meter hoch ist die bis vor wenigen Jahren höchste Brücke Nordrhein-Westfalens, die eigentlich aus zwei eng nebeneinander liegenden Spannbetonbauwerken besteht.
Im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A45 wird die derzeit 30 Meter breite Brücke im Querschnitt um sieben Meter erweitert. Der Neubau stellt zudem sicher, dass das Bauwerk die heutige Verkehrsbelastung auch in Zukunft dauerhaft tragen kann. Fest steht schon heute, dass die neue Brücke weniger Pfeiler zählen wird. Angestrebt sind maximale Spannweiten. Die derzeit elf Pfeiler können die Verantwortlichen daher gegebenenfalls auf sieben reduzieren. Das hängt allerdings von der weiteren Ausgestaltung der Planungen ab. Die Standorte der Pfeiler werden sich damit ändern. Die endgültigen Positionen stehen derweil noch nicht fest.
Eine Sprengung der Brücke, wie bei den Talbrücken Rälsbach und Rinsdorf in Wilnsdorf, scheidet angesichts der Bebauung unter und der Siegtalbrücke aus, so dass ein Abriss vorgesehen ist: Die Fahrbahnen werden herausgeschnitten und anschließend zerkleinert und abtransportiert.
Wie der Neubau genau erfolgt, steht noch nicht fest. Denkbar ist der Neubau der beiden Brückenteile in bestehender Lage: Die beiden Brückenhälften werden nacheinander an exakt demselben Ort errichtet, während der Verkehr auf der jeweils nicht in Bau befindlichen Brückenhälfte geführt wird (Beispiel: Talbrücke Rälsbach). Möglich ist auch, eine neue Brückenhälfte neben einer bestehenden zu bauen, über die der gesamte Verkehr mit verengten Fahrstreifen geführt wird. Der zweite bestehende Baukörper wird abgerissen und neu gebaut. Danach gilt es, die erste bestehende Brücke abzureißen und anschließend den einen neuen Baukörper an den anderen zu schieben. Das Verfahren ist vergleichbar mit dem bei der Talbrücke Rinsdorf, die allerdings nur aus einem Baukörper besteht. Eine dritte Variante könnte sein, eine Brückenhälfte abzureißen und an dieser Stelle die komplette neue Brücke mit zwei Brückenhälften zu errichten. Dabei würde sich der Standort der gesamten Brücke um fast 20 Meter verschieben – wahlweise Richtung Westen oder Osten.
Motiv: Straßen.NRW