Am Wochenende vom 19. bis 21. Juli 2019 war es soweit: Endlich wurden die beiden neuen Stahlverbundbrücken im Zuge der B54 über die A45 bei Haiger/Burbach in ihre Widerlager eingesetzt. Die alten Brückenbauwerke waren bereits im April 2018 gesprengt worden. In unmittelbarer Nähe der Autobahn waren die beiden neuen Brücken fertiggestellt und blau beschichtet worden.
Nun ging es um das Einsetzen der beiden Bauwerke. Kein leichtes Unterfangen: Immerhin wiegt die 98 Meter lange und 13,23 Meter breite Nordbrücke inklusive Betonfahrbahn circa 2.900 Tonnen. Die 120 Meter lange und 13,80 Meter breite Südbrücke bringt gar 3.200 Tonnen auf die Waage.
Von ihrem Fertigungsort bis zu den Widerlagern hat ein selbstfahrender Plattform-Modultransporter mit mehr als 380 Rädern die rund 18 Mio. € teuren Brücken bewegt. Zunächst wurde am Freitagabend die Nordbrücke an ihren Platz gebracht, am Samstagabend folgte dann das andere Bauwerk. Zahlreiche Interessierte verfolgten die Arbeiten vor allem am Freitagabend. Sie fanden sich in einem hierfür vorgesehenen Beobachtungsbereich am nördlichen Widerlager ein.
Der fließende Verkehr wurde von Wilnsdorf über Gilsbach Richtung Anschlussstelle Haiger/Burbach umgeleitet. Gleichwohl versuchte manch einer sein Glück auf andere Weise: Eine Familie aus Bayern hatte es mit ihrem Pkw bis auf den Rothaarsteig geschafft, um dort festzustellen, dass es hier für sie nicht mehr weitergeht und ein Wenden unvermeidbar war. Im Herbst sollen die Arbeiten an den neuen Brücken endgültig abgeschlossen sein. Dann wird auch die B54 zwischen Wilnsdorf und Haiger wieder für den Verkehr freigegeben.
Fotos: IHK Siegen