Planungsunterlagen für den Ersatzneubau der Talbrücke Blasbach

Die Autobahn Westfalen plant den Neubau der A45-Talbrücke Blasbach zwischen dem Wetzlarer Kreuz und der Anschlussstelle Wetzlar-Ost. Dazu ist im Oktober 2021 das Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium (RP) Gießen beantragt worden. Seit Montag (29.11.) sind die Planungsunterlagen im Wetzlarer Rathaus öffentlich einsehbar. Bis zum 28. Dezember können sich Interessierte diese ebenso auf der Homepage des RP anschauen. Betroffene Bürger sowie Institutionen, Verbände und Vereinigungen haben die Möglichkeit, bis zum 28. 01. Einwände zu erheben. Geplanter Baustart ist im Frühjahr 2025.

Aufgrund der stark gestiegenen Verkehrsbelastungen und des hohen Schwerverkehrsanteils muss die Autobahn Westfalen die mittlerweile über 50 Jahre alte Talbrücke Blasbach auf der A45 durch einen Neubau ersetzen. Vor allem der in der Vergangenheit stark angewachsene Schwerlastverkehr setzt dem 400 Meter langen und 40 Meter hohen Bauwerk zu. Täglich befahren rund 61.000 Fahrzeuge den Streckenabschnitt. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt dabei bei rund 18 Prozent. Er soll laut Prognose für 2030 auf rund 24 Prozent ansteigen. Der Ausbau der Strecke auf sechs Fahrstreifen auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern in östlicher Richtung (Ri. Hanau) ist bereits in der Baumaßnahme inkludiert. Der Neubau berücksichtigt außerdem die langfristige Umleitung der B49 auf die A45 mit entsprechender Umgestaltung des Wetzlarer Kreuzes. Die Dimensionierung der TB Blasbach stellt sicher, dass das Bauwerk zusätzlich zur heutigen Verkehrsbelastung auch ein künftig deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen dauerhaft tragen kann. Die neue, rund 407 Meter lange und aus zwei Teilbauwerken bestehende Blasbachtalbrücke, wird bei laufendem Verkehr neu gebaut. Zunächst wird der komplette Verkehr auf das Teilbauwerk Richtung Hanau gelegt und das nördliche Teilbauwerk (Richtung Dortmund) gesprengt. Nach Fertigstellung des Neubaus, erfolgt die Verkehrsumlegung auf das neue Teilbauwerk und das südliche Bestandsbauwerk in Fahrtrichtung Hanau wird gesprengt. Durch den kostengünstigeren Sprengabbruch ist mit einer Zeitersparnis von insgesamt rund 12 bis 16 Monaten im Vergleich zu einem konventionellen Abbruch zu rechnen. Durch den Zeitgewinn reduziert sich auch die gesamte Dauer der Maßnahme und die damit verbundene Beeinträchtigungen für die Umwelt. Die Autobahn Westfalen investiert in die neue Talbrücke Blasbach inklusive Streckenausbau rund 94,4 Millionen Euro.