Spitzentreffen zur A45: Unbürokratisch und schnell handeln

Schnelle und unbürokratische Wege einzuschlagen, um die Region schnell zu entlasten - darauf einigten sich heute (13.12.) Vertreter von Politik und Verwaltung bei einem Spitzentreffen zur A45-Talbrücke Rahmede. Die Autobahn GmbH, das Land NRW, der Märkische Kreis und die Stadt Lüdenscheid hatten zu dem Gespräch geladen, um mögliche Wege aus der Krise zu suchen. Die Talbrücke Rahmede musste vor anderthalb Wochen komplett für den Verkehr gesperrt werden, weil Untersuchungen starke Verformungen am Stahlgerüst der Brücke ergeben hatten.

Ina Brandes, Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte: „Die Sauerlandlinie ist eine Lebensader für Südwestfalen und für NRW. Das Land setzt sich mit ganzer Kraft dafür ein, die Mobilität in der Region besser und sicherer zu machen. Wir müssen jetzt drei Dinge tun: Erstens muss die Brücke schnell wieder für den Pkw-Verkehr flottgemacht werden. Zweitens muss der Verkehrsfluss auf den Umleitungsstrecken weiter verbessert werden. Drittens muss der Ersatzneubau der Brücke beschleunigt werden. Wir setzen uns deshalb beim Bund dafür ein, dass zukünftig solche reinen Ersatzbauwerke ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und erneute Planfeststellung realisiert werden. Damit sind wir Jahre schneller."

Gerhard Rühmkorf aus dem Bundesverkehrsministerium sagte: „Der schnellen Schadensbehebung, der beschleunigten Planung und Herstellung des Ersatzbauwerks sowie der sicheren Führung des Umleitungsverkehrs misst das Bundesministerium für Digitales und Verkehr höchste Bedeutung bei. Die Wiederherstellung der verkehrswichtigen Sauerlandlinie liegt bei der Autobahn GmbH des Bundes in guten Händen und wird auch seitens des Ministeriums begleitet werden. Die Mittel für die erforderlichen Maßnahmen stehen bereit.“

„Wenn es nach mir geht, sollte die neue Brücke in fünf Jahren stehen“, betonte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Niederlassung Westfalen der Autobahn. Planungsrechtliche Hindernisse müssten dafür aus dem Weg geräumt werden, um Zeit zu gewinnen. „Wir muten der Region im Moment zu viel zu“, so Sauerwein-Braksiek. In etwa drei Monaten wolle man die alte Brücke zumindest soweit verstärkt haben, dass Pkw wieder darüberfahren können. „Dann wären die Umleitungsstrecken zumindest schonmal zahlenmäßig weniger belastet." Ähnlich gebaute Brücken der A45 würden derzeit neben den üblichen Kontrollen zusätzlich auf Schäden untersucht. „Mit der Laserscan-Methode sehen wir mehr als mit dem bloßen Auge.“ Die Autobahn Westfalen wolle in den nächsten Jahren das Planungs- und Baumanagement bei der A45 und ihren 60 Talbrücken weiter verbessern. 

Landrat Marco Voge ergänzte: „Auch für unsere heimische Wirtschaft ist die Sperrung ein schwerer Schlag. Es droht der Verlust Tausender Arbeitsplätze. Deshalb ist es im ersten Schritt immens wichtig, die Brücke statisch so schnell es geht zu ertüchtigen. Anwohner müssen entlastet werden, Ein- und Auspendler schnellstmöglich eine Perspektive aufgezeigt bekommen. Deshalb muss dem Neubau der Talbrücke höchste Priorität eingeräumt werden. Dafür sind eine Planungsbeschleunigung, deutlich verkürzte Genehmigungsverfahren sowie Ausschreibungen erforderlich. Mit den betroffenen Kommunen und Kreisen, der Autobahn GmbH, Straßen.NRW, der Polizei, politischen Vertretern sowie der Wirtschaft setzen wir alles daran, möglichst schnell pragmatische Lösungen im Sinne der Region und der Menschen hier zu finden."