Talbrücke Rälsbach: Sprengung erfolgreich

Drei Wochen nach der Sprengung der Talbrücke Rinsdorf hat die Autobahn Westfalen am 27. Februar auch das zweite Teilbauwerk der rund 300 Meter entfernten Talbrücke Rälsbach erfolgreich gesprengt. Der Vorgang verlief reibungslos. Die Talbrücke liegt exakt im vorbereiteten Fallbett. Auch wenn die Talbrücke Rälsbach in Bezug auf Höhe und Länge bei weitem nicht mit der „großen Schwester“ Rinsdorf mithalten kann, gab es für Sprengmeister Michael Schneider und sein Team eine Herausforderung der besonderen Art: Aufgrund der Tallage und des  angeordneten Absperrbereichs war die Brücke für die Sprengmannschaft und die Projektverantwortlichen lediglich über einen Monitor einsehbar. „Heute müssen wir uns besonders auf die Technik verlassen, doch mithilfe hochauflösender Drohnen ist das überhaupt kein Problem“, erklärte Schneider.

Am frühen Morgen hatten die Absperrposten des THW-Ortsverbandes Siegen ihre Positionen bezogen, um den Sperrbereich abzuschotten. Um Punkt 11 fiel das Bauwerk in die Tiefe. Die insgesamt vier Pfeilerpaare haben sich wie ein Zollstock zusammengefaltet; der Überbau ist senkrecht nach unten gestürzt. Michael Schneider war mehr als zufrieden. Die Begutachtung des bereits fertiggestellten nördlichen Teilbauwerks durch die Bauwerksprüfer ergab im Anschluss, dass die neue Brücke durch die Sprengung keinerlei Schäden davongetragen hat. Die A45 wurde daraufhin wieder für den Verkehr freigegeben. Die Aufräumarbeiten unter der Brücke starten bereits in der kommenden Woche und werden bis Ende April andauern. Danach beginnen die Bauarbeiten für die neue Brücke.

Mit der Sprengung der Talbrücke Landeskroner Weiher steht im Herbst dieses Jahres das nächste A45-Großereignis auf dem Programm. Auch bei den Talbrücken Rahmede und Eisern sind Sprengungen geplant.

Foto: Autobahn Westfalen

Fakten

  • Die Talbrücke Rälsbach steht etwa 300 Meter neben der Talbrücke Rinsdorf und ist 26 Meter hoch und 161 Meter lang (zum Vergleich Talbrücke Rinsdorf: 70 Meter hoch und 485,5 Meter lang)
  • Die Sprengung der Nordhälfte der Talbrücke Rälsbach erfolgte Ende November 2017.
  • Im Dezember letzten Jahres wurde der Verkehr bereits auf das neue Teilbauwerk gelegt. Seit Ende Januar laufen die Vorbereitungen für die Sprengung.
  • 160 Löcher wurden gebohrt, in die insgesamt 12,5 Kilogramm Sprengstoff platziert wurden.
  • Beim Ersatzneubau der Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach wird der Ausbau der A45 auf sechs Spuren berücksichtigt.
  • Wegen der großen Nähe werden die Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach parallel gebaut. So können Bauzeiten und vor allem die Verkehrseinschränkungen verkürzt werden.