Da, wo viel gebaut wird, werden viele Interessen berührt. „Mit uns hat niemand gesprochen“, „es wird hinter dem Rücken der Betroffenen geplant“ - immer wieder kommt es vor, dass Menschen das Gefühl haben, nicht informiert, gehört oder beteiligt zu werden. Die Folge: Proteste, Widerstand, Bürgerbewegungen oder der Gang vor Gericht. Dies führt zu Ärger, Frust, Verzögerungen und Kostensteigerungen. Muss dies so sein? Wir glauben: nein!
Wer frühzeitig und umfassend informiert, erfährt auch früh von Einwänden. Wer rechtzeitig mit den Betroffenen spricht, hat eine Chance, auf deren Belange einzugehen und Kompromisse zu finden. Voraussetzung ist, dass alle grundsätzlich bereit sind, die eigenen Interessen im Lichte des Gesamtinteresses zu bewerten.
Mit dem Masterplan A45 haben die drei Industrie- und Handelskammern Dortmund, Hagen und Siegen gemeinsam mit der Universität Siegen einen bundesweit einmaligen Vorstoß hierzu gemacht. Im engen Zusammenspiel mit Straßen.NRW werden Projekte und Aktivitäten angestoßen, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die Erneuerung der A45 ist und die Interessen auch abseits formeller Beteiligungsverfahren zusammenzuführen. Dahinter steht die feste Überzeugung, dass ein möglichst reibungsloser Ablauf in Planung und Ausführung der Arbeiten helfen, die Phase der Bauarbeiten und Baustellen stellen so kurz wie möglich zu halten – im Interesse aller!
Weit im Vorfeld politischer Überlegungen wurde ein Bündnis für Infrastruktur hier bereits vorgedacht und deshalb von Verkehrsminister Michael Groschek und dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur als vorbildlich gelobt.
Interessen früh deutlich machen, auf dem aktuellen Stand bleiben und im Alltag für die Erneuerung der A45 und die damit einher gehenden Belastungen um Verständnis werben. Dieser Aufgabe widmen sich unter anderem die Mitglieder im Beirat Masterplan A45. Persönlichkeiten aus den angrenzenden Teilregionen der A45 in Nordrhein-Westfalen, haben sich bereits erklärt, als „Botschafter“ für dieses Projekt zu arbeiten. Durch eine stetige Information über neue Entwicklungen und deren Weitervermittlung im täglichen Umfeld tragen die Mitglieder zum Erfolg des Großprojektes bei, weil sie helfen, Akzeptanz hierfür bei den Menschen zu gewinnen.
Die Mitglieder im Beirat Masterplan A45 kommen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Zu Ihnen gehören Landräte, Landtags- und Bundestagsabgeordnete, Unternehmer, Vertreter des Bundes- und des Landesverkehrsministeriums, Vertreter des Umweltschutzes, Wissenschaftler, Vertreter der südwestfälischen Industrie- und Handelskammern und Vertreter des Landesbetriebs Straßen.NRW.
Die Unternehmen entlang der Sauerlandlinie sehen in der A45 eine Lebensader. Für sie ist diese Straße wichtig für den Güter- und Warenverkehr nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Auch für den Geschäftsreiseverkehr und für die Beschäftigten ist die A45 von unschätzbarem Wert. Schließlich verbindet sie unsere Region auf kurzem Wege mit den Ballungszentren an Rhein und Ruhr. Damit erhöht sie nicht nur die Standortgunst des heimischen Wirtschaftsraumes – wo der Weg zu Freunden und Verwandten kurz ist, fühlen sich auch die vielen Beschäftigten und ihre Familien wohl.
Die Unternehmen in Südwestfalen haben dies erkannt. Deshalb haben sie bereits früh erklärt, dass sie sich für eine möglichst schnelle Erneuerung der A45 stark zu machen. In der Unternehmerinitiative A45 haben sich engagierte Unternehmer zusammengeschlossen, um hierfür zu werben. Ein Teil ihrer ursprünglichen Forderungen, wie die Bereitstellung der Gelder für die neue A45, wurde zwischenzeitlich mit der Aufnahme des Projektes in den Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt. Im Masterplan A45 setzt sich die Initiative zum Beispiel für eine frühzeitige und zielgerichtete Information der Unternehmen über die Einrichtung neuer Baustellen und Umgehungsstrecken ein, damit sie besser planen können.